Sie wurde konstruiert für den Einsatz im schweren Güter- und Schnellzugdienst. Da die DDR in den 1960er-Jahren keine eigenen Hochleistungsdieselloks dieser Leistungsklasse entwickeln konnte, bestellte die DR diese Maschinen bei der sowjetischen Lokomotivfabrik Lugansk. Die Auslieferung begann 1970.
Der 16-Zylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von etwa 3 000 PS und mehr (BR 142/242) trieb über einen Generator und elektrische Fahrmotoren alle Achsen an (dieselelektrischer Antrieb). Die Höchstgeschwindigkeit betrug bis zu 140 km/h, wodurch die Lokomotiven sowohl vor schweren Schnellzügen als auch vor langen Güterzügen eingesetzt werden konnten. Charakteristisch waren der kantige, rot lackierte Lokkasten mit seitlichen Lüftergittern, der mittig angeordnete Führerstand sowie die markanten Abgasfahnen im Betrieb.
Im Betrieb bewährte sich die V 300 durch hohe Zugkraft und Robustheit, allerdings war sie aufgrund ihres hohen Achsdrucks nicht auf allen Strecken einsetzbar. Im DR-Alltag wurden diese Lokomotiven besonders auf Hauptstrecken und im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt. Die starken Lokomotiven finden heute (2025) überwiegend bei privaten Bahngesellschaften Verwendung, u.a. bei WFL, SLS, SEL, LEG und TRG.
Die Bezeichnung "Ludmilla" wurde erst nach der Wende (1990) populär. Als "Taigatrommel" wird die DR-Baureihe V 200 (BR 120) bezeichnet!
Für Modelleisenbahner ist die V 300 ein typisches Symbol der DR-Großdieselära: ihre imposante Länge, das markante Geräuschbild und die universelle Einsatzfähigkeit machen sie zu einem attraktiven Vorbild für vorbildgerechte DR-Anlagen der 1970er- und 1980er-Jahre. Modelle sind in verschiedenen Maßstäben erhältlich und lassen sich realistisch sowohl vor Schnellzugwagen der Epoche IV als auch vor langen Güterzügen einsetzen.
Checkliste für authentische Modelle der DR-Baureihe V 300 (130)
1. Lackierung und Beschriftung
Grundfarbe: DR-Verkehrsrot (Epoche IV), Dach meist grau oder silbern abgesetzt.
Beschriftung: Betriebsnummern „130 xxx-…“ in weißer DR-Schrift, bei früheren Versionen noch als „V 300“.
DR-Emblem: Klein unterhalb der Führerstandsfenster.
Seitengitter: In Wagenfarbe gehalten, teilweise leicht abgedunkelt durch Betriebsspuren.
2. Zugbildung
Schnellzüge: DR-Y-Wagen, Reko-Wagen oder Mitropa-Speisewagen, meist in grün, bordeauxrot oder rot/beige.
Güterzüge: Lange Ganzzüge mit offenen Wagen (E-Wagen), Kesselwagen, Containertragwagen oder gemischte Güterzüge.
Internationale Züge: Kurswagen Richtung UdSSR, Polen oder CSSR, oft gemischte Farbvarianten.
3. Betriebsdarstellung
Epoche IV (ca. 1970–1990) ist die Hauptzeit dieser Lok.
Bahnhofszenen: Einsatz auf Hauptstrecken, nicht auf Nebenbahnen (Achslast beachten).
Doppeltraktion: Bei sehr schweren Zügen oder Steigungsstrecken vorbildgerecht.
Rangierfahrten: Selten, da die Lok hauptsächlich im Streckendienst lief.
4. Alterung und Patina
Dach: Starke Rußspuren um die Abgasanlage.
Seitengitter: Leichte Verschmutzung durch Staub und Ölnebel.
Fahrwerk: Dunkelbraune Staub- und Schmutzschicht.
Lack: Leichte Ausbleichung durch Sonneneinstrahlung möglich.
Konsum-Empfehlung
Modelle der DR-Lokomotiven BR 130 - neu, gebraucht
https://www.atisblog.de/link/konsempf/2508101544026128965
Die Ludmilla im Modell - neu, gebraucht
https://www.atisblog.de/link/konsempf/2508101546369884143
Ludmilla-Modelle und -Umbausätze bei der Modellbahn Union
Links
Wikipedia - DR-Baureihe 130
https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_130
ATISBLOG.DE Modelle Dieselloks - PIKO BR 130 "Ludmilla" Diesellok
https://www.atisblog.de/de/diesellok/dieselloks/piko-br-130-ludmilla-diesellok.htm
ATISBLOG.DE - Umfangreicher Umbau einer BR 130
https://www.atisblog.de/de/blog-beitrag/blog/umfangreicher-umbau-einer-br-130.htm
Modellbau-Wiki - DR-Baureihe 130