Petrus ist wohl kein Eisenbahn-Fan. Die Hoffnung auf etwas Sonne war vergeblich, es war kalt (0°C) und neblig. Der Sonderzug kam mit einer Stunde Verspätung an, weil es zwischen Straß und Teisendorf eine Baustelle gab und nur eingleisig gefahren wurde. Die (mehr oder weniger) fahrplanmäßig verkehrenden Züge hatten Vorrang. Ich habe über eine Stunde lang auf einer Wiese bei Teisendorf in der Kälte ausgeharrt.
Der Zugteil aus Nördlingen endete in Freilassing mit Anschlussshuttle nach Salzburg.
In der Lokwelt Freilassing wurde die 01 066 auf die historische Drehscheibe des Ringlokschuppens gefahren und dort ausgedreht - ein für die Fotografie und für betriebliche Abläufe attraktiver Vorgang, der regelmäßig bei solchen Advent-Sonderzügen gezeigt wird. Die Drehscheibe ist im Museumsbetrieb funktionstüchtig und zählt zu den Kernattraktionen der Lokwelt.
Nach dem Museumsaufenthalt und dem Drehen der Lok wurde die Maschine anschließend am ehemaligen Betriebswerk gewartet und mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr mit Wasser versorgt.
Sonderzug im Modell
Die Kombination aus dampfgeführtem Sonderzug und zusätzlicher Elektrolokomotive am Zugende (dieses Mal BB 139 314-9) bietet eine attraktive Modelltafel: lange Schnellzugwagen in Epoche-IV/V-Ausstattung, passende Zugschluss-Details (Beschilderung, Rangierer, Feuerwehr-Wasserwagen am Betriebswerk) und die Drehscheiben-Szenerie in Freilassing sind feine Detailmotive für Dioramen oder eine Sonderfahrt-Layoutsequenz.
Die Schnellzug-Dampflokomotive 01 066 gehört zur Einheitsbaureihe 01 der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft und zählt damit zu den klassischen Vertretern der schweren deutschen Schnellzuglokomotiven für den hochwertigen Reisezugdienst.
Die Baureihe 01 wurde ab 1926 beschafft und war als zweizylindrige Heißdampflokomotive mit der Achsfolge 2’C1’ (Pacific) ausgelegt. Auch die 01 066 entsprach dieser Grundkonzeption. Sie war für eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h zugelassen und für den Einsatz vor schweren Schnellzügen auf Hauptstrecken vorgesehen. Typisch waren die großen Treibräder mit 2.000 mm Durchmesser, die auf ruhigen Lauf bei hoher Geschwindigkeit ausgelegt waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte 01 066 zur Deutschen Bundesbahn und kam dort im Epoche-III-Betrieb zum Einsatz. Wie viele Maschinen ihrer Baureihe wurde sie im Laufe der Jahre technisch angepasst, unter anderem durch Änderungen an Armaturen, Beleuchtung und Sicherheitsausrüstung, um den DB-Standards zu entsprechen. In der Regel war sie mit einem Schlepptender der Bauart 2’2’ T 32 gekuppelt, was Reichweite und Einsatzflexibilität erhöhte.
Für Modelleisenbahner ist die 01 066 besonders interessant, da sie sich gut in typische Schnellzug-Garnituren der späten 1940er- und 1950er-Jahre einfügt. Optisch prägend sind der lange Kessel, der große Wagner-Windleitblechsatz (in frühen Jahren) sowie das klassische Erscheinungsbild der Einheitslokomotiven. Je nach dargestelltem Zeitraum unterscheiden sich Details wie Windleitbleche, Beschriftung, Lampenanordnung und Tenderbeschriftung, was sie zu einem dankbaren Vorbild für vorbildgerechte Epochenumsetzungen macht.
Insgesamt steht die 01 066 exemplarisch für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Baureihe 01 und ist ein attraktives Vorbild für Anlagen mit Schwerpunkt auf deutschem Schnellzugverkehr der Epoche II und III.
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Links
Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V.
https://bayerisches-eisenbahnmuseum.de/
dampflokomotivarchiv.de - Fahrzeugportrait Henschel 22923
https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406695&lang=1&id=44321&action=portrait
ATISBLOG.DE Bildergalerie - Dampfloks